Zum Schutz der Kärntner Kultur- & Naturlandschaft

Im Jahr 1980 trafen die Kärntner eine zukunftsweisende Entscheidung: Die Nockalm sollte kein Skizirkus werden, sondern als beispielhafte alpine Region auch künftigen Generationen als Lebens- und Erholungsraum dienen. Der Schutz der vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Bewahrung der bäuerlich geprägten Landschaft im Westen der Gurktaler Alpen. Im Jahr 2012 wurden diese Bemühungen von der UNESCO anerkannt, das Naturschutzgebiet als Biosphärenpark „Salzburger Lungau & Kärntner Nockberge“ UNESCO Biosphärenpark Nockberge ausgezeichnet.  

Nockalmstraße, Blumenwiesen rund um den Windebensee | © nockalmstrasse.at/Michael Stabentheiner

Die Idee der Biosphärenparks: Mensch und Natur im Einklang

Biosphärenreservate stehen weltweit für eine repräsentative Auswahl aller Ökosysteme. Ihre Auswahl und Auszeichnung erfolgt durch einen einheitlichen Kriterienkatalog gemäß dem Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB-Programm). Im Mittelpunkt steht dabei nicht der Naturschutz an sich, sondern das Wirken des Menschen als Teil der Natur. So werden auch die Entwicklung einer Region, gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen sowie Klimaschutz und Klimawandel berücksichtigt.
Jeder Biosphärenpark hat eine Schutz-, Entwicklungs-, Forschungs- und Bildungsfunktion. Sämtliche Reservate sind in drei Zonen eingeteilt, eine Kernzone mit dem Schwerpunkt Naturschutz, eine Pflegezone und eine wirtschaftlich und sozial orientierte Entwicklungszone. Der Biosphärenpark Nockberge ist eines von 651 Biosphärenreservaten in 120 Ländern der Erde. 

Kulturlandschaft Biosphärenpark Nockberge

Im Unterschied zu den Nationalparks, die dem Schutz von Wildnisgebieten dienen, sind Biosphärenparks Kulturlandschaften. Die Nockberge sind vom bäuerlichen Leben geprägt, wie es hier seit Jahrhunderten gepflegt wird. Die Almwirtschaft ist der Garant für den Erhalt der weiten Wiesenflächen mit ihrer typischen Artenvielfalt. Die Pflege der Almtiere – Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde – ist genauso wichtig wie die Hege des Wildes, das nicht einfach sich selbst überlassen wird.  

Biosphärenpark:

Lebensraum für wilde Tiere & Pflanzen

Im Biosphärenpark Nockberge … 

  • brüten 69 Vogelarten, von denen 13 auf der „roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Spezies stehen. 
  • leben mehr als 1.000 verschiedene Pilzarten, Säugetiere, Amphibien, Fische und Insekten. 

Hier erfahren Sie mehr über die vielfältige Fauna und Flora an der Nockalmstraße.

Mehr erfahren
Arten-vielfalt
Nockalmstraße, herrliche Wälder und Almen | © nockalmstrasse.at/Anja Lindner

Wertvolles bewahren – Neues schaffen 

Der Biosphärenpark Nockberge zeigt, dass der Schutz alpiner Lebensräume nicht im Widerspruch zu deren Entwicklung steht. Traditionen werden mit Bedacht bewahrt – wie zum Beispiel die zahlreichen Sennereien und Almwirtschaften, in denen hochwertige, naturbelassene Lebensmittel erzeugt werden. Auch die begrenzte Nutzung von Zirbe und Speik sind typisch für die Region, die bewusst auf Nachhaltigkeit setzt. Die Nockalmstraße wurde ohne grobe Eingriffe in die Landschaft sanft an das Gelände angepasst. So ist sie Teil derselben geworden und somit auch Sinnbild für die verantwortungsbewusste Erschließung alpiner Natur- und Lebensräume. 

TIPP

Erfahren Sie mehr über den Biosphärenpark Nockberge und entdecken Sie die Nockberge in Begleitung eines Biosphärenpark-Rangers! 

Biosphärenpark Nockberge

Nockalmhof an der Nockalmstraße | © nockalmstrasse.at/Stabentheiner

Biosphärenpark-Zentrum Nockalmhof

Mit der Ernennung des Biosphärenparks Nockberge entstand auch das moderne Biosphärenpark-Zentrum Nockalmhof: Ausstellungen mit einzigartigen Fossilien, über süße Fledermäuse, ein Multimedia und 3D-Kino und die Biosphärenpark-Info-Ecke bieten interessante Einblicke in den einmaligen alpinen Lebensraum. Und natürlich ist auch fürs leibliche Wohl bestens gesorgt!