Alles wächst und gedeiht an der "Blumenstraße"

Bei einer Fahrt auf der 34 km langen Nockalmstraße begegnen Ihnen die Wunder der alpinen Natur im Vorbeifahren: bunte Bergwiesen mit leuchtenden Blumen, satt-grüne Almböden mit einer unglaublichen Vielfalt an Kräutern und dichte Fichten-, Lärchen- und Zirbenwälder. Die alpine Tier- und Pflanzenwelt offenbart oft erst auf den zweiten Blick ihre Geheimnisse: Im Wechsel der Jahreszeiten hat sie Überlebensstrategien entwickelt, um den schneereichen Winter in den Bergen überstehen und den Anforderungen der Höhe gerecht zu werden. Bei Spaziergängen und Wanderungen die direkt an der Panoramastraße starten, entdecken Sie tierisch-alpine Bewohner, Pflanzen und andere Naturschönheiten. 

Haben Sie gewusst....

dass in den Nockbergen der größte Zirbenbestand der Ostalpen wächst?

Zirbe & Lärche:

Meisterinnen der Überlebensstrategie

Schon vor langer Zeit war das Holz der Zirbe für den Bau von Wohnstuben und Betten beliebt. Heute weiß man, dass Zirbenholz Herzfrequenz und Blutdruck senkt. Der Schlaf in einem Bett aus Zirbenholz ist also ein echter Jungbrunnen! Die Zapfen der Zirbe werden in Kärnten zu einem köstlichen Likör verarbeitet. Weniger bekannt ist, dass die Zirbe eine originelle Strategie entwickelt hat, um winterlichen Frost bis minus 40 °C zu überleben: Sie erzeugt selbst das Kälteschutzmittel Glykol! Der Wasserspeicher in ihrem Stamm, der bis zu 400 Liter umfassen kann, ist so hervorragend geschützt. Die Lärche hat eine andere Überlebensstrategie entwickelt: Sie ist der einzige bei uns heimische Nadelbaum, der im Herbst seine Nadeln verliert. Das tut sie, um dem Verlust von Feuchtigkeit im Winter vorzubeugen. 

Sie wollen mehr über die Überlebensstrategien von Zirbe, Lärche & Co. erfahren? Dann schauen Sie doch in der Ausstellung „Bäume als Überlebenskünstler“ in der Grundalm vorbei! 

Ausstellungen
Natur genießen!
Nockalmstraße, Herbststimmung beim Windebensee | © biosphärenpark-nockberge

Ein Feuerwerk der Farben: Die Nockalmstraße im Herbst 

Wenn die Tage kürzer werden und die Sonnenstunden weniger, ist dass das Signal für die Lärche, sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten: Ihre Nadeln verfärben sich und lassen die Baumkronen in gold-gelber Farbenpracht erstrahlen. Und wenn dann noch die Strahlen der Herbstsonne über die „Nocken“ gleiten, fallen die Lärchen entlang der Nockalmstraße in einen wahren Goldrausch. Ein sensationeller Anblick! 

Vegetation in luftigen Höhen: Blühende Spezialisten in den Bergen

Je höher man auf der Nockalmstraße fährt, umso kürzer ist die Vegetationsperiode. Also die Zeit, die die Pflanzen zum Wachsen bis zur Samenreife haben. Je 100 Höhenmeter nimmt diese Zeitspanne um eine ganze Woche ab! So ist es kaum verwunderlich, dass die alpine Pflanzenwelt oberhalb der Baumgrenze ihre eigenen Überlebensstrategien entwickelt hat: Starke Wurzeln, die als Wasserspeicher dienen, unterirdische Blüten- und Blattansätze und Behaarung, die vor dem Vertrocknen schützt, sind typische Merkmale der Gewächse am Berg. Beispiele für alpine Überlebenskünstler sind Kuhschelle, Hauswurz oder Kohlröschen. 

Wenn Sie von den Ausgangspunkten der Nockalmstraße bis zu ihrem höchsten Punkt auf 2.042 Metern Seehöhe fahren, durchqueren Sie so viele Vegetationsstufen, als ob Sie eine 3.000 Kilometer lange Reise von Kärnten bis in die Tundra am Nordkap machen würden. 

Nockalmstraße, Blume Echter Speik | © biosphärenpark-nockberge

Der Speik: Blühendes Unikat im Biosphärenpark Nockberge

In der Vielfalt der Pflanzen in den Nockbergen findet sich eine ganz besondere – eine, die schon vor Jahrtausenden berühmt wurde und mit der der Legende nach sogar die große ägyptische Königin Cleopatra ihre zarte Haut salbte: der Speik! Von Juli bis September liegt der herb-würzige Duft der unscheinbaren Pflanze, die gerade einmal fünf bis fünfzehn Zentimeter groß wird, über den Wiesen der Nockberge. Doch nicht die Blüte, sondern die Wurzeln sind das Ziel der wenigen lizenzierten Speik-Sammler, die bei der Ernte sorgfältig und nachhaltig vorgehen. Im August graben sie die Wurzeln von Hand aus. Ausschließlich bei der in Frankfurt ansässigen Firma Speick werden die kostbaren Wurzeln zu Naturkosmetik verarbeitet. 

Speik oder auch Norischer Baldrian – mit wissenschaftlichem Namen Valeriana celtica –  ist eine Heilpflanze, die nur in den Nockbergen und in Teilen der Niederen Tauern auf kalkfreien Böden ab einer Höhe von 1.800 Metern wächst. Mit ihren kleinen, blassrosa Blüten eher unscheinbar, ist ihr Duft jedoch unvergleichlich. Bis heute kann dieser nicht synthetisch hergestellt werden! 

© MICHAEL_STABENTHEINER

Murmeltiere & andere Wildtiere: Nockberg-Bewohner mit Pfiff 

Wenn Sie in den Nockbergen schrille Pfiffe hören, dann befinden Sie sich höchstwahrscheinlich in der Nähe eines Murmeltier-Baus. Denn die putzigen Nager kommunizieren mittels hoher, schriller Schreie, die wir als Pfiffe wahrnehmen. Droht Gefahr, pfeifen sie und suchen rasch in ihrem unterirdischen Bau Schutz. Aber schon bald sind die Murmeltiere wieder auf den weiten Almmatten unterwegs, um sich genügend Winterspeck anzufressen. Im Frühling stehen Wurzeln auf dem Speiseplan, im Sommer zahlreiche Kräuter und Gräser. Dann stehen auch die Chancen gut, dass Sie den Murmeltieren auch während einer Wanderung durch die sanften Nockberge über den Weg laufen. Und natürlich auch anderen unterschiedlichsten Wildtieren: Zu den beeindruckenden Rothirschen, flinken Füchsen, grasenden Gämsen und eleganten Rehen gesellen sich zarte Schmetterlinge und zwitschernde Tannenhäher. Spätestens mit dem ersten Schneefall beginnt für die Murmeltierfamilie der rund sechs Monate lange Winterschlaf. Und im Winter hinterlassen niedliche Schneehasen und Schneehühner ihre Spuren im glitzernden Schnee. 

Mit etwas Glück begegnen Sie auf Wanderungen entlang der Nockalmstraße verschiedenste Tiere in freier Wildbahn. Bei einem Besuch der Pfandlhütte ist das 100-prozentig sicher! In der Ausstellung „Wilde Nockberge“ erfahren Sie Spannendes über die Fauna im Kärntner Alpenraum.  

Austellungen